Professionelle Konzeption von UX Workshops

Der Umfang für ein UX Workshop hängt stets vom Projekt, dessen Zeitrahmen, Budget und Zielen ab. Das hier gezeigte Schema zeigt einen Musterverlauf an, der die drei Phasen Verstehen, Erkunden und Umsetzen durchläuft. In der letzten Phase soll eine Roadmap als Lösung entwickelt werden. Häufig hören wir Begriffe wie agile Entwicklung und eine effiziente Steuerung von Prozessen. Diese Konzeption möchte dir einen Impuls geben, wie das in deinem betrieblichen Alltag konkret aussehen kann.

Agile Entwicklung

Die agile Entwicklung ist sehr häufig bei der Softwareentwicklung anzutreffen, weil dort zahlreiche, komplexe Prozesse möglichst effizient gesteuert werden müssen. Die Vorgehensweise kann in anderen Gebieten sehr sinnvoll sein. Die agile Entwicklung bedient sich der Iteration. Das heißt, dass Prozesse sich innerhalb des Pfades mehrfach wiederholen können. Das Ziel ist es, Prozesse flexibel und transparent zu gestalten, um die höchste Effizienz zu erreichen. Fehlannahmen werden systematisch korrigiert und neue Erkenntnisse fließen stetig in die Entwicklung mit ein. Das Produkt oder der Service werden kontinuierlich zur Marktreife gebracht. Agile Entwicklung ist so erfolgreich, weil ein großes Projekt, in viele kleine geteilt wird (Iterationen). Es werden so viele Iterationen entwickelt, bis der sogenannte MVP dem Kunden gezeigt werden kann. Was ein MVP ist, wird später noch genau erklärt.

Professionelle Workshops im Bereich UX zeichnen sich darüber hinaus durch folgende Punkte aus:

  • Hypothesenbasierend
  • Kollaborativ (Teamwork)
  • Menschenzentiert

Das Workshop-Konzept in der Übersicht

Die drei Phasen der Workshops im Detail.

Phase 1: Verstehen

Im ersten Workshop „Scoping“ soll der Rahmen des Projektes festgelegt werden. Wie groß oder klein soll der Betrachtungswinkel (Scope) des Projektes sein? Primär interessiert uns der aktuelle Ist-Zustand, der Status Quo. Wir hinterfragen Hypothesen und konkretisieren Annahmen über die Nutzer. Hier legen wir fest, welche Person welche Aufgaben bis wann erledigen wird. Beispielsweise werden Recherchen eingeleitet, um die Fragen aus dem Scoping-Workshop zu beantworten. Im darauf folgenden „Synthese„-Workshop werden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet. Bei einem UX Projekt können Verbesserungsmöglichkeiten eruiert und stereotypische Personas entwickelt werden.

Das Ziel ist es, mit fundierten Daten die nächsten Schritte möglichst ergebnisorientiert zu planen. Gleichzeitig wagen wir einen Blick zurück und hinterfragen mit den Ergebnissen aus der Recherche, ob die Annahmen und die Vorgehensweise aus dem Scoping-Workshop noch zu halten sind und die geplante Vorgehensweise noch immer die Beste ist. Die ersten beiden Workshops bilden die erste Phase „Verstehen„. Wir möchten das zugrundeliegende Problem möglichst präzise verstehen und das Projekt möglichst erfolgreich gestalten, in dem wir uns auf die wichtigsten und auf validierte Hypothesen stützen.

Phase 2: Erkunden

Angenommen, wir entwickeln einen Onlineshop weiter und unser Team hat in den ersten Workshops Problemfelder identifiziert. Im nächsten Schritt werden im „Ideation„-Workshop konkrete Verbesserungsmöglichkeiten gesucht. Es ist eine kreative Arbeit, bei der bestenfalls mehrere Ideen entwickelt werden. Am Ende des Workshops findet eine Priorisierung der Ideen statt. Der Fokus der nächsten Schritte liegt auf den vielversprechendsten Ansätzen.

Anschließend werden die Ideen im „Konzept„-Workshop in Nutzungsszenarien konkretisiert. Das Team fängt hier mit den ersten Entwürfen für neue Designs, Wireframes oder Nutzungsverläufe an. Das Ergebnis ist eine konkrete User Journey als Konzept, veranschaulicht durch Bilder, Pfade und anderen Konzeptionszeichnungen. Sie zeigen an, wie ein Nutzer seine Ziele erreichen wird.

Um zu überprüfen, ob die gestellten Annahmen der User Journey des Konzept-Workshops korrekt sind, wird ein „Prototyping„-Workshop durchgeführt. In diesem Workshop hinterfragen wir, wie die bisherigen Annahmen validiert werden können. Das Ziel ist die Überprüfung des bisherigen Konzeptes und die Entwicklung eines Prototyps. Dieser Prototyp wird getestet und weiterentwickelt.

Die Tests des Prototyps werden im „Validierungs„-Workshops im Team ausgewertet. Als Basis für die Auswertung dienen immer die aufgestellten Hypothesen. Das ist wichtig, um nicht den Fokus zu verlieren. Können die Annahmen bestätigt werden, wird es Zeit für einen kleineren Release. In der Regel weist der erste Prototyp mehrere Unzulänglichkeiten auf. Aus diesem Grund der Prozess ab dem Ideation-Workshop mit den neuen Erkenntnissen wiederholt werden. Die Prototypen werden fortwährend optimiert, bis das Konzept so weit ausgereift ist, dass der nächste Schritt eingeläutet werden kann.

Phase 3: Umsetzen

MVP heißt ein „Minimum Viable Product“ und meint eine Entwicklungsstufe, der es zum ersten Mal möglich ist, das Produkt oder den Service unter realistischen Bedingungen beim Kunden zu testen. Es ist ein Produkt oder Service, das lediglich die minimalen Kernfunktionen ausweist – das heißt es werden nur die relevantesten Funktionalitäten implementiert. Darüber hinaus wird eine Roadmap entwickelt, bei der weitere Funktionen hinzugefügt werden. Es werden die wichtigsten Metriken basierend auf den Hypothesen definiert, um zu überprüfen, wie gut der MVP Kandidat ist.

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